Archiv für Arbeitslosenforschung (AFA)
Bislang war das Archiv an der Universität Bremen, im Institut für Psychologie der Arbeit, Arbeitslosigkeit und Gesundheit (Prof. Dr. Thomas Kieselbach), untergebracht. Seit November 2011 ist diese wissenschaftliche Sammlung in den Räumlichkeiten der QUOTAC in Bremen.
Die QUOTAC verfügt durch das vom IPG übernommene Archiv für Arbeitslosenforschung (AFA) gegenwärtig über das weltweit umfangreichste Archiv zum Themenschwerpunkt 'Psychosoziale Folgen von Arbeitslosigkeit' (ca. 6.000 Arbeiten). Es steht in engem Kontakt mit der Dokumentationsstelle Arbeitslosenforschung der Universität Hannover (Prof. Dr. Ali Wacker).
Im weiteren Aufbau befindet sich außerdem ein Literaturarchiv zur Gesundheitspsychologie mit gegenwärtig etwa 3.500 Titeln.
Das Archiv kann zum einen von Studierenden der Universität, zum anderen von auswärtigen Wissenschaftlern und Praktikern unterschiedlichster Institutionen genutzt werden.
Nachruf: Prof. Dr. Thomas Kieselbach
Nach schwerer Krankheit verstarb am 16. Dezember 2011 der emeritierte Psychologie Professor Dr. Thomas Kieselbach. Er kam Ende der 1970er Jahre von der Universität Münster an die Universität Bremen und baute dort im Studiengang Psychologie die Wissenschaftliche Einheit „Arbeit, Arbeitslosigkeit und Persönlichkeitsentwicklung“ auf, die 1998 von der Neugründung des IPGs (Institut für Psychologie der Arbeit, Arbeitslosigkeit und Gesundheit) abgelöst wurde. In Bremen war Kieselbach maßgeblich am Aufbau des Förderwerks beteiligt und gründete in den 1980er Jahre einen Arbeitskreis „Arbeitslosigkeit und Gesundheit“. In den letzten 15 Jahren seiner wissenschaftlichen Karriere beschäftigte sich Kieselbach v.a. auf der europäischen Ebene mit den psychischen Folgewirkungen von Arbeitslosigkeit, Arbeitsplatzunsicherheit und Restrukturierung.
Mit nahezu 200 Fachpublikationen, mehr als einem Dutzend nationaler und europäischer Forschungsprojekte gilt Kieselbach als der Wegbereiter für die Etablierung der psychologischen Arbeitslosenforschung in Deutschland. Der Arbeits- und Gesundheitspsychologe genießt auch international einen exzellenten Ruf, zuletzt durch den langjährigen Vorsitz der Internationalen Kommission für berufliche Gesundheit (ICOH) der Weltgesundheitsorganisation (WHO).